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Dem Mountainbikesport kann wohl wenig Besseres passieren als mehr Bikerinnen auf dem Rad. Der Sport wird dadurch diverser, vielseitiger und vielleicht auch zugänglicher. Pia Übelein lebt Mountainbiken mit ganzem Herzen. Sie ist mitverantwortlich für das Marketing des Reifenherstellers Kenda, gibt Schrauber:innenworkshops bei Frauencamps und ist so oft wie möglich in den Bergen beim Biken unterwegs. Im Gespräch gibt sie uns Einblicke in ihre Bikerinnenhistorie, gibt Tipps zum Reifenwechsel und vor allem Hinweise auf ihre Lieblingsbikereviere.

Stell dich doch bitte kurz vor?

Ich bin Pia, 32 Jahre alt. Ich wohne im schönen Chiemgau und bin ein sport- und naturbegeisterter Mensch. Am meisten hat es mir das Biken angetan. Ich liebe es, neue Trails mit meinem Enduro zu entdecken, mache aber auch sehr gerne Touren mit dem Gravelbike. Hin und wieder findet man mich auch bei einem Rennen.

Was genau machst du bei Kenda?

Ich arbeite im Marketing und bin zum einen verantwortlich für Sponsoring, das heißt ich arbeite direkt mit unseren Athlet:innen zusammen. Zudem manage ich unsere Social-Media-Kanäle, erstelle Beiträge und Kampagnen.

Wofür steht Kenda?

Kenda steht für 60 Jahre Erfahrung im Bereich Fahrradreifen – vom Pendler bis zum Downhill Racer bietet Kenda für jeden Einsatz den richtigen Reifen.

Wie bist du zum Radfahren gekommen?

Mit 9 Jahren schenkten mir meine Eltern ein Gary Fisher-Hardtail, mit dem ich meine Runden in der fränkischen Provinz gedreht habe. Als Teenager war Radfahren kein Thema mehr, bis ich mir dann vor 10 Jahren aus einer Laune heraus wieder ein Mountainbike gekauft habe. Die Geschwindigkeit und der Nervenkitzel bei kniffligen Passagen haben mich von Anfang an fasziniert. Vom Cross-Country bin ich mit dem Umzug ins Voralpenland zum Enduro gekommen, und seit ich in der Bike Industrie arbeite, hat mich das Radl-Fieber komplett gepackt.

Du machst bei verschiedenen Women Camps auch Werkstattschulungen. Wie ist dort die Resonanz und um was für Inhalte geht es da?

Bei meinen Workshops dreht sich natürlich alles um Reifen. Ich zeige, wie man einen Reifen wechselt, wie die Tubeless Montage funktioniert oder wie man den Reifen bei einer Panne unterwegs wieder flottbekommt. Viele Frauen, die noch neu im Sport sind, trauen sich das erstmal nicht zu. Ich versuche ihnen da die Angst zu nehmen, denn mit ein bisschen Übung (und vielleicht anfänglichem Fluchen!) bekommt jeder einen Reifen gewechselt. Das Interesse ist eigentlich immer groß, das finde ich super.

Was sind deine drei Geheimtipps, um einen Schlauch möglichst schnell und effektiv zu wechseln?

Den Reifen rundum in die Mitte des Felgenbettes drücken, das erleichtert das Aufziehen und das Demontieren. Den Schlauch leicht aufpumpen, so lässt er sich leichter handeln. Und beim Aufziehen gegenüber des Ventils anfangen. 

Was glaubst du braucht es, um mehr Frauen vom Biken zu begeistern?

Mehr weibliche Vorbilder: Im Freundeskreis, im Wettkampf, in der Kommunikation der Branche. Und mehr lokale Angebote wie Pumptracks, damit schon die Kleinsten den Spaß am Biken entdecken können. Ich denke der Sport ist auf einem guten Weg, offener zu werden, aber es ist definitiv noch viel Luft nach oben.

Deine Lieblingsbikeregion?

Es gibt viele großartige Gebiete, aber am vielseitigsten ist wahrscheinlich Finale Ligure. Die Kombination aus Bergen, Meer und Dolce Vita ist einfach einmalig, und die Anzahl an Trails schier endlos. Fürs verlängerte Wochenende: Der Reschensee oder Andalo (Paganella).

Dein Lieblingstrail?

Der Schöneben Trail am Reschensee. Viele Wurzeln, schnell, naturbelassen, und zwischendrin rumpelt’s auch mal – mag ich!

Dein idealer Bikeurlaub?

Beginnt mit einem guten Kaffee und einem kleinen Frühstück, danach geht’s raus auf die Trails. Entdecken, Linien ausprobieren, Ausblicke genießen. Wenn ich zurück im Hotel noch ein Stündchen in einem Wellnessbereich entspannen kann, umso besser 😉 Zeit für eine kurze Yoga-Einheit sollte auch sein. Bei einem guten Abendessen und einem Gläschen Wein lasse ich den Tag Revue passieren, und am nächsten Tag geht es wieder von vorne los.

Danke für deine Zeit.