Mit den Naturtrails Bartiges Bödele Trail (676), Rettenbachtrail (675) und Leiterbergtrail (672) lässt sich in der Mountain Bike Holidays Region Ötztal eine wunderschöne, aussichtsreiche Enduro-Runde verbinden. Die Bike-Republik Sölden möchte sich aufschwingen zum Whistler Europas. Für all jene, die mit Whistler Mountain nichts verbinden: Hierbei handelt es sich um den weltweiten Fixpunkt aller Enduro-, Downhill- und Trailfahrer, ein riesiges Naturtrail- und Bikepark-Gebiet im Norden von Vancouver, Kanada. Sölden hat eine mutige Vision und schreitet in schnellen Schritten voran; das Angebot ist unglaublich abwechslungsreich, durchdacht und gepflegt. Thumbs up!
Text: BIKEKULTUR 2018 / WOM Medien GmbH
Von der Mittelstation der Gaislachkogelbahn rollen wir ein kleines Stück den Forstweg bergab und biegen dann links in den Trail Bartiges Bödele ein. Da der Weg ein „Shared Trail“ ist und sich bei Wanderern und Bikern gleichermaßen großer Beliebtheit erfreut, gilt es, gegenseitig Rücksicht zu nehmen. Wenn die Strecke auch als leicht deklariert ist, wird es hier nicht langweilig. Eine gute Linienwahl über die vielen Wurzeln und Steine ist von Vorteil. Wir folgen dem sich leicht bergauf und bergab am Hang entlangschlängelnden Weg, der gesäumt ist von kleinen Latschen, Alpenrosen und Blaubeersträuchern, bis zur Passstraße. Von dort sind es nur wenige Höhenmeter bis zur Rettenbachalm, und der Blick auf den Gletscher lässt uns den kleinen Anstieg schnell vergessen. Die sonnige Terrasse lädt zum Verweilen ein, und so gönnen wir uns eine kleine Mittagspause. Gestärkt von den köstlichen Speisen, setzen wir die Fahrt fort und biegen hinter der Hütte in den aussichtsreichen Rettenbachtrail ein. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht sausen wir auf dem gut einsehbaren und flüssig zu fahrenden Panorama-Trail dahin, bis wir Hochsölden erreicht haben. Hier halten wir uns auf der Straße, bis in einer scharfen Rechtskurve der Leiterbergtrail nach links abzweigt.
Zum Einstieg begrüßen uns zwei Kehren, dann tauchen wir in den Wald ab. Der Untergrund ist hier oft nass, es wird merklich steiler. Entlang des Bergrückens gelangen wir über Wiesen, vorbei an Almhütten, bevor wir einen kleinen Bach queren und der Weg wieder von der typischen Vegetation mit Beeren, Sträuchern und farbenprächtigen Blumen gesäumt ist. Für einige Zeit genießen wir nun eine wunderschöne Panoramaaussicht. Bald ist die urige Leiteralm erreicht. Wer es nicht eilig hat, gönnt sich hier noch eine kleine Einkehrzeit. Der folgende finale Trail-Abschnitt ist extra für Biker angelegt und sicher der technisch anspruchsvollste Teil. Das vielseitige und streckenweise steile Gelände wartet mit Wurzeln, Stufen und Steinen und der einen oder anderen engeren Kehre auf. Da der Weg aber immer wieder (insgesamt sechsmal) die Forststraße kreuzt, können diese Teilabschnitte auch bequem umfahren werden. Auf dem letzten Stück der Tour wird es wieder entspannter – wir fahren am Hang entlang Richtung Leite, wobei es noch einige sehr kurze Uphill-Passagen gibt, bevor wir wieder an unserem Startpunkt in Sölden landen.