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Nichts gegen Downhill, aber Uphill Flow ist längst mehr als ein cooler Modebegriff  – nämlich ein heißer, schweißtreibender Megatrend, der uns völlig neue Perspektiven und Möglichkeiten eröffnet. Und – wie das bei sogenannten „Megatrends” nun mal so ist – langsam, aber grundlegend die Welt verändert. Zumindest unsere MTB-Welt. Zwar möchten die meisten Biker mit ihren eMountainbikes eher moderates Gelände fahren, doch gibt es eine signifikante Gruppe an versierten und technikaffinen eMountainbikern.

Drei Vorreiter haben nun die UphillSkala entwickelt, um analog zur Singletrail-Skala auch technische Anstiege bewerten zu können. Wir nehmen für euch die neue Skala (5er-Skala U0-U5) mal etwas genauer unter die Lupe – und erklären euch die einzelnen Kategorien. Damit dein ultimativer Uphill Flow durch keine unnötigen Fragen gestört wird.

In Uphill Flow berichten Profis von ihrer Sicht auf das technische Bergauffahren mit dem eMTB.

Die Macher der UphillSkala

Entwickelt wurde die UphillSkala von Stefan Schlie, Julius Moosbrugger und Alexander Sonderegger. Alle drei vereint die Liebe zu alpinen Trails und zum eMTB. Stefan hat seine Wurzeln im Fahrradtrial und das Thema Uphill Flow gemeinsam mit seinem Partner Bosch eBike Systems in den letzten Jahren stark vorangetrieben. Julius Moosbrugger ist einer der Pioniere alpinen Mountainbikens in Vorarlberg und gründete 2004 die Mountainbike-Community Xitrail. Alexander Sonderegger ist Grafikdesigner und möchte Menschen alpine Erlebnisse zugänglich machen.

Es ist aber vor allem die Lust an der Herausforderung, welche die drei angetrieben hat, die Skala zu entwickeln. Sie möchten damit helfen, den Sport weiterzuentwickeln und sich an noch extremere Herausforderungen zu wagen. Uns hilft es auf jeden Fall dabei ein gemeinsames Bild bei der Beschreibung von Uphilltrails zu entwerfen. Und vor allem können wir so noch besser einschätzen, welche Uphilltrails sich im Urlaub lohnen.

Bikeprofi Stefan Schlie im Uphill Flow.

Mit meinem Trial-Hintergrund sind technische Herausforderungen für mich ein Kick beim Mountainbiken. Mit dem eMountainbike kann ich diese Herausforderungen sogar noch steigern. Hier setzt nur Eines Grenzen: meine Fantasie. Und so fordere ich mich gern an technischen Anstiegen. Versuche so viele Linien und Varianten, wie ich sehen kann, und bin immer wieder begeistert, was mir mit dem Antrieb ermöglicht wird. 

Stefan Schlie

Die Skala für Uphilltrails

U0↑ (sehr einfach)

U0 beschreibt breitere Trails, auf denen keinerlei bemerkenswerte Schwierigkeiten zu erwarten sind. Neben Forstwegen sind breite Wald- und Wiesenwege mit griffigem Untergrund zu erwarten, die flüssig zu fahren sind und kaum Hindernisse aufweisen.

U1↑ (einfach)

U1 Trails können etwas schmaler sein und kleinere Hindernisse, wie flache Wurzeln und kleine Steine aufweisen. Mit losem Untergrund, groben Schotter und Wasserrinnen muss gerechnet werden. Die Steigungen betragen bis zu 25% und Kurven können etwas enger ausfallen.

U2↑ (mittel)

Auf U2 Trails muss mit etwas größeren Wurzeln, Steinen und Stufen bis zu 20 cm gerechnet werden. Die Wege sind oft schmal, können 35% Steigung und mehr, sowie Schräglage aufweisen. Der Untergrund wird vermehrt durch loses Material, groben Schotter, Felspassagen und Wasserrinnen anspruchsvoller. Enge Kurven sind zu erwarten, Spitzkehren nicht.

U3↑ (schwierig)

U3 Trails können Hindernisse aufweisen, welche eine an sich offensichtliche Linie sowie das Pedalmanagement sehr schwierig machen. Es treten vermehrt anspruchsvolle Passagen mit ausgeprägten Wurzeln und Absätzen, Felsbrocken, losem Geröll und Schrägfahrten auf schmalen Wegen auf. Ebenfalls Stufen mit bis zu 35cm. Die erwähnten Hindernisse sind auch in engen Kurven zu erwarten; Spitzkehren sind unter U3 nicht definiert. Die Steigungen können auch auf längeren Passagen bis zu 50% betragen und flache Treppen aufweisen.

U4↑ (sehr schwierig)

U4 beschreibt überaus anspruchsvolle Uphills mit groben Wurzelpassagen, großen Steinen, Felspassagen und Stufen über 40 cm. Loses Geröll, schmale Schrägfahrten sowie sehr enge Kurven und Spitzkehren sind ebenso zu erwarten, wie schwierige Treppen und Steigungen über 60%. Mit Passagen, in denen das Kettenblatt und insbesondere die Pedale aufsetzen, ist dauernd zu rechnen.

U5↑ (extrem)

In U5 Passagen treten die zuvor genannten Schwierigkeiten kombiniert und in Sequenzen auf. Extreme Steilaufschwünge bis an die Grenze der Bodenhaftung, sehr hohe Stufen, enge Spitzkehren können mit sehr schwierigem Untergrund korrelieren. Auch mit ausgefeilter Trailtechnik bedarf es in aller Regel vieler Versuche, bevor eine U5 Passage gelingt!
Zudem befinden sich extreme Schwierigkeiten in ausgesetztem Terrain.

Du möchtest selbst besser werden, dann schau dir doch die Fahrtechnik-Videos unseres Partners Bosch eBike Systems an: